Bochum, Villa Marckhoff

Villa Marckhoff - Gesamtansicht

Details

Villa Marckhoff

Referenz: Villa Marckhoff
Ausführungszeitraum: 2009 - 2010
Ort: Bochum
Auftraggeber: Stadt Bochum

Informationen zum Projekt

Die Villa wurde 1898 bis 1900 als Doppelhaus-Villa von dem Rechtsanwalt und Justizrat Ernst Marckhoff (1864-1912) und dem Bauunternehmer und Stadtrat Ludwig Rosenstein errichtet. Stilis-tisch ist sie an die Pariser Oper angelehnt. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Villa unterschiedlichen Nutzungen zugefügt. Unter anderem durch die Bochumer „Kasino-Gesellschaft“ und später durch den Verein Deutscher Eisen- und Stahlindustrieller. Nach den Kriegszerstörungen im Zweiten Weltkrieg erfolgte ein Wiederaufbau in reduzierter Form. 1960 eröffnete hier die „Städtische Kunstsammlung“, die sich zum heutigen „Museum Bochum“ entwickelte.

Voruntersuchung und Begutachtung des Erhaltungszustandes der Natursteinsubstanz im Jahr 2008. Erstellung eines Konzeptes für umfassende Instandsetzungs- und Restaurierungsmaßnahmen.

Skizzierung der Schadensbefunde
• Wesentliche Bereiche des Kranzgesimses wurden vermutlich beim Wiederaufbau 1958/59 durch Beton/Kunststein ersetzt.
• Der originale Naturstein wies ein extrem hohes Maß an Schäden auf in Form oberflächenparalleler Schalenbildung, die einhergingen mit einer tiefgreifenden Entfestigung des Steingefüges. Die Schalenbildung war darüber hinaus häufig mehrfach hintereinander gestaffelt zu beobachten, so dass Schalenpakete mit bis zu 15 cm Dicke vorliegen konnten.
• Es waren in umfangreichem Maße alte Mörtelergänzungen vorhanden, welche zu mindestens 80% vom Untergrund gelöst waren und darüber hinaus aufgrund ihrer hohen Festigkeit und geringen Durchlässigkeit zu Schäden im Kontaktbereich des Natursteines führten.
• Umfangreicher Verlust von Profilkanten, Ecken und bildhauerischen Details, zum Teil durch extrem weit fortgeschrittene Rückwitterung, zum Teil durch mechanisch bedingte Einflüsse.
• Neuere Abscherungen, Kantenabplatzungen und Verformungen, die auf Bauwerksbewegungen deuten.
• Die Verfugung der Werksteine war zu 100% desolat und entsprechend zu erneuern. Dabei war eine Zerstörungstiefe bis mindestens 60 mm anzunehmen.
• Viele Werksteine des Gebälkes wurden vermutlich bei der Wiederaufbauphase neu eingesetzt wobei sich einige technische Fehler eingestellt haben. Offene Ansätze, Schiefstellungen und messtechnische Ungenauigkeiten sind hier primär zu benennen.
• Korrodierte Verankerungen und Verklammerungen im Gestein
• Deutliche Verfärbung, Patinierung, Krustenbildung in entsprechend ausgerichteten Flächen und Werksteinen.

Durchgeführte Restaurierungsmaßnahmen
• Wiederherstellung der Verkehrssicherheit und der statisch-konstruktiven Vorgaben. Beseitigung bautechnischer und konstruktiver Mängel 
• Austausch stark geschädigter Quader oder Fehlteile gegen Neuteile und/oder Einsetzen von Vierungen zur Wiederherstellung der Oberflächen, Kanten und Profile sowie bildhauerischer Fehlstellen
• Entfernung aller Altergänzungen und Ersatz in angepasster Weise je nach Schadensbild
• Klebungen, Vernadelungen und Sicherung von Werksteinen
• Konservierende Maßnahmen zur Verfestigung des Bestandes
• Neuverfugung
• Vierungen, Restauriermörtelergänzungen und Modellierungen zur Vervollständigung der gesamten Substanz

Fotos / Aufnahmen

Schadenskartierung
Vorzustand
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Vorzustand
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Arbeit - Detailfoto
Endzustand - Detailfoto
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Endzustand - Detailfoto
Endzustand - Detailfoto
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