Schöppingen, Pfarrkirche St. Brictius
Informationen zum Projekt
Die Pietà der Pfarrkirche St.Brictius, eine aus Baumberger Kalksandstein gefertigte, gefasste Steinskulptur datiert in die Zeit um 1740 und hat seitdem mehrere Überarbeitungen in Form von Neufassungen, Teilfreilegungen und Reparaturen erfahren.
Während sich im Inkarnat noch 3 Fassungen nachweisen ließen, waren die übrigen Bereiche vormals gründlich freigelegt und überfasst worden; die Überfassung wies selbst bereits neben Substanzschäden auch Teilübermalungen und Retuschen auf, die den Gesamteindruck störten.
Zielsetzung der Maßnahme war eine Aufwertung der heutigen Fassung mit dem Schwerpunkt der Reinigung und Retusche. Die älteren Fassungsbereiche im Inkarnat wurden konserviert und integriert.
Vorzustand / Schadensbilder:
- Lose aufliegender Staub
- Fest anhaftende Verschmutzungen aus Ruß und Staub
- Fehlstellen und kleinere Ausbrüche in der Steinsubstanz
- Farbflecken von vorangegangenen Anstrichen der Rückwände
- Wachsflecken und Kerzenruß- und Brandspuren
- Abplatzungen der letzten erhaltenen Fassung, oftmals durch zu spannungsreiche Oberflächen der leimartigen, elastischen Fassung
- Retuschen und Ausmalungen von kleineren und größeren Fehlstellen, teils beschränkt auf die Fehlstelle, teils flächig übermalt. Überwiegend unschöne und farblich nicht stimmige Altretuschen
Maßnahmen:
- Fassungsuntersuchung
- Entfernung der aufliegenden Staub-, Spinnweb- und Schmutzbestandteile
- Feuchtreinigung aller Oberflächen
- Mechanische Reduzierung der Wachsflecken
- Entfernung der verdunkelten Altretuschen und flächigen Teilübermalungen
- Rekonstruktion fehlender Anatomien und Kittungen kleinerer Ausbrüche
- Grundierung der gekitteten Fehlstellen mit Kreidegrund
- Retusche aller Fehlstellen der aktuellen Farbigkeit durch Punkt- und Strichretuschen im umgebenden Farbton
- Grundierung der neu zu vergoldenden Gewandsäume mit Kreidegrund
- Vergoldung mit Blattgold sowie Durchreiben dieser Bereiche mit Bimsmehl zum Angleichen an den Bestand