Rheine, Stuckdecken im Alten Pfarrhaus
Informationen zum Projekt
Gegenstand der Restaurierungsmaßnahmen waren die Stuckdecken in zwei Räume des alten Pfarrhauses in Rheine, das in den Jahren 2009-2011 umfangreich saniert wurde. Wasserschäden mit Dauerdurchfeuchtung von Unterkonstruktion (Balken und Spalierleisten) und Putzflächen sowie Holzschädlinge in den Balken hatten zu erheblichen Schädigungen geführt, die es notwendig machten, die abgesackten Deckenflächen mittels Gerüst zunächst abzustützen. Vor der Restaurierung der Putzflächen und Stuckierungen wurden die Balken z. T. thermisch behandelt bzw. ausgetauscht. Die putztragende Lattung wurde während der Restaurierungsmaßnahme mit einer neuen Aufhängung von den Deckenbalken entkoppelt.
Vorzustand / Schadensbilder:
- Durch Feuchte und Schädlinge geschädigte Balken
- Defekte Holzunterkonstruktionen (Spalierleisten), teils korrodierende Verbindungen
- Absacken des Deckenverputzes bis 8cm
- Risse und Hohlstellen
- Ausbrüche und Fehlstellen
- Dauerdurchfeuchtung durch frühere Wasserschäden
- Blasenbildung und Craqulées an der Malschicht
- Aufstehende Malschichtschollen
- Verschmutzungen
Maßnahmen:
- Reinigung der Deckenoberseiten
- Partielles Entfernen und Rekonstruktion desolater Deckenbereiche, Putz inklusive Spalierleisten
- Neuaufhängung mit Schraubhaken bzw. Austausch der stucktragenden Spalierleisten
- Kontrolle der Mörtelanbindung und-verkrallung zu den Spalierleisten, Putzfestigung und Aufbringen einer neuen Bockshaut
- Verputz der rekonstruierten Deckenbereiche
- Reinigung der Oberflächen (Schauseite)
- Abnahme und Einlagerung der Holzprofilierungen
- Sicherung abgesackter Deckenbereiche und Ränder von Ausbrüchen mittels Verschraubungen
- Schließen größerer Fehlstellen
- Kittungen
- Injektionen von Hohlstellen und Rissen im Kalksystem
- Injektion und Niederlegung aufstehender Malschichtschollen und Blasen
- Montage der gesicherten Holzprofilierungen
- Retuschen
- Anstrich der Decke mit reversiblem Farbsystem, Rekonstruktion der Holzimitationsmalerei